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Große Marken und ihre Kommunikation auf Twitter

Online-Marketing

Das blaue Logo mit dem kleinen Vogel von Twitter ist wohl jedem bekannt. Die Social-Media-Plattform unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihrem größten Konkurrenten Facebook, auch wenn viele dazu neigen, beide über einen Kamm zu scheren. Twitter wurde grundsätzlich nicht für den persönlichen Kontakt zwischen Freunden und Bekannten entwickelt. Diese Plattform wurde geschaffen, damit wir ohne Bestätigung berühmte Personen und Marken verfolgen, uns Kampagnen anschließen und Unternehmen bewerten können. Wir können Kommentare zu den Aktivitäten der Personen schreiben, aber auch Bilder oder Videos einfügen.

Um Twitter nutzen zu können, muss man bestimmte Zeichen kennen, damit man zielgerichtet suchen und das gewünschte Publikum erreichen kann. Mit dem Zeichen @ können wir Nutzer:innen in unseren Beiträgen markieren, und mit dem Zeichen # können wir das Thema festlegen. In diesem Fall müssen wir die Wörter immer direkt hinter den Symbolen schreiben. Die Verwendung von # ist auch deshalb von entscheidender Bedeutung, weil wir durch die Verwendung beliebter Suchbegriffe unsere Tweets mit maximal 140 Zeichen an mehr Menschen weitergeben können. Wir haben die Möglichkeit, die Beiträge anderer zu retweeten, d. h. zu teilen. Interessant ist, dass Twitter beispielsweise in den angelsächsischen Ländern so weit verbreitet ist, dass oft Politiker und sogar Königin Elizabeth II. selbst aktive Mitglieder der Seite sind.

Die Hunderte Millionen Twitter-Nutzer:innen haben natürlich dazu geführt, dass auch weltbekannte Marken auf dieser sozialen Plattform vertreten sind. Sie zeichnen sich durch Guerilla-Marketing aus, d. h. sie posten interessante, lustige, ungewöhnliche und manchmal auch provokante Inhalte, die von den Verbraucher:innen als teilenswert angesehen werden. Oft beteiligen sie sich an Internet-Trends, die zu einem bestimmten Zeitpunkt beliebt sind und von vielen gesucht werden, wodurch sie eine höhere Klickrate unter denjenigen generieren, die ihnen nicht folgen. Wenn wir uns die Seiten von Unternehmen wie McDonald’s, Coca Cola oder Disney, lässt sich eindeutig feststellen, dass das Hauptziel der Unternehmen nicht darin besteht, Informationen über die Eigenschaften des Produkts oder der Dienstleistung (Preis, Verpackung usw.) zu vermitteln, sondern vielmehr darin, die sogenannte Markenbekanntheit zu steigern, d. h. die Verbraucher:innen an die Marke zu erinnern und die Kundentreue aufrechtzuerhalten.

Ein wesentlicher Bestandteil ihrer Marketingaktivitäten besteht darin, dem Twitter-Account des jeweiligen Unternehmens eine Art menschliche Persönlichkeit zu verleihen. Old Spice beispielsweise ist bekannt für seine witzigen, manchmal recht abstrakten und vielleicht auch etwas albernen Inhalte, die den Alltag der Menschen aufheitern. Die meisten großen Unternehmen bewerben ihre Seite mit eigenen Kampagnen. Dove konnte sich einer der beliebtesten und am häufigsten geteilten Aktivitäten dieser Art rühmen. Sie wollten das Schönheitsideal der Gesellschaft verändern, indem sie Bilder von Frauen verschiedener Hautfarben, unterschiedlicher Körperformen und oft mit Hautunreinheiten veröffentlichten. Die positive Resonanz war ein klares Zeichen dafür, dass die Nutzer:innen das Unternehmen mochten, das sich für normale Menschen einsetzte und seine Produkte nicht mit perfekten Models zu verkaufen versuchte.

Eine direktere Form der Kommunikation mit den Verbraucher:innen, die Reaktion des Unternehmens auf einzelne Kommentare und Beiträge, wurde ebenfalls auf Twitter stark betont. Burger King antwortet seinen Follower:innen regelmäßig, und zwar in demselben Stil, wie es ein durchschnittlicher Internetnutzer heute tun würde. Manchmal schreibt es in Kleinbuchstaben, verwendet häufig Emoticons usw. Es zeichnet sich durch einen direkten Stil aus. „Ich liebe die Zwiebelringe von Burger King. Hiermit lade ich alle zu unserer Hochzeit ein.” – schreibt ein begeisterter Kunde. „Das nächste Mal frag doch zuerst um unseren Segen.” – antwortet Burger King. Dieses Beispiel zeigt, dass wir, wenn wir Twitter-Nutzer:innen erreichen wollen – was angesichts der Öffnung des Unternehmens für ausländische Märkte sinnvoll ist –, so kommunizieren müssen, dass unsere Verbraucher:innen die Äußerungen der Marke auf der sozialen Netzwerkseite als möglichst menschlich empfinden.

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